Ein Jahr nach dem Märtyrertod von Malatya
Angeklagte beschuldigen einen als alleinigen Mörder
Emre Günaydın persönlich habe den konkreten Mord an den drei Märtyrern von Malatya vor einem Jahr begangen, beschuldigten die anderen Mitangeklagten den vermeintlichen Rädelsführer und haben so alle Schuld von sich gewiesen. Das berichtet der christliche Informationsdienst Compass Direct News in seiner jüngsten Ausgabe vom letzten Prozesstag am 14.04.2008 in Malatya. Vielmehr habe Günaydın sie hinters Licht geführt und betrogen. Ursprünglich sei es lediglich darum gegangen, die christlichen Missionare einzuschüchtern und Material gegen sie zu sammeln, da sie das Ziel gehabt hätten, die Türkei zu teilen und den Islam zu zerstören. Die fünf langen Messer, die Wäscheleine und andere am Tatort sichergestellte Tatwerkzeuge seien nur zur Einschüchterung gedacht gewesen. Als Emre Günaydın dann begonnen habe, die Opfer zu misshandeln, hätten sie ihn noch davon abhalten wollen, was ihnen aber nicht gelungen sei. Auch die Angeklagten, die jetzt alle Schuld von sich weisen, waren vor einem Jahr mit Messern in den Händen und Blut der Opfer an der Kleidung von der Polizei festgenommen worden und sind deshalb des Mordes angeklagt.
Über den bisherigen Prozessablauf berichtet Pastor Ihsan Özbek (Ankara), der bei allen Verhandlungen in Malatya dabei gewesen ist, in der aktuellen Ausgabe der "Bonner Querschnitte".