„Damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes“

Andrew Page legt auf der Spurgeon-Konferenz das Johannesevangelium aus

(Bonn, 22.05.2016) Viele Menschen glauben, das Johannesevangelium sei geschrieben worden, um zu zeigen, was Jesus alles für die Menschen getan habe. Das Hauptanliegen des Evangeliums ist allerdings ein anderes. „Es ist geschrieben worden, damit die Menschen glauben, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit sie durch den Glauben an ihn das Leben haben“, erklärte Andrew Page auf der diesjährigen Spurgeon-Konferenz, die vom 18. bis 21. Mai in München gemeinsam vom Martin Bucer Seminar und dem Netzwerk Evangelium21 veranstaltet wurde.

Der aus England stammende Andrew Page leitet das Markus-Theater. Bei diesem Projekt spielt ein Team von 15 Christen aus einer Gemeinde oder einer Studentengruppe jede Begebenheit des Markusevangeliums als Rundtheater. Die Zuschauer hören und erleben die Texte des Evangeliums auf diese Weise hautnah und reagieren meist sehr betroffen und nachdenklich. Da Andrew Page neben Französisch auch Deutsch studierte und zwanzig Jahre in Österreich in der Studentenmission tätig war, erklärte der Theologe die 21 Kapitel des Johannesevangeliums in perfektem Deutsch.

Die vierzig Teilnehmer aus Deutschland und Österreich wurden mit vielen Details vertraut gemacht, die beim Lesen des Johannesevangeliums gern übersehen werden. „Ich dachte lange“, so Page, „dass die Samariterin am Brunnen mit ihren Ausführungen zu den richten Anbetungsorten [vgl. Joh 4,20] vom Gespräch ablenken wolle. Tatsächlich ist ihre Beobachtung wichtig und Jesus kann so zeigen, dass es nicht mehr wichtig ist, wo wir beten. Jesus ist der Christus. Die Menschen, die an ihn glauben, beten den Vater im Geist und in der Wahrheit an.“

Ergänzt wurden die Bibelauslegungen durch zwei Vorträge von Michel Clark und Ron Kubsch. Der Neutestamentler Clark stellte ein Konzept für die Mitarbeitergewinnung in den Gemeinden vor. Gott wolle das Evangelium nicht nur durch einzelne Experten, sondern durch die ganze Gemeinde verkündigen. Deshalb sei darauf zu achten, dass alle Mitglieder für die Mitarbeit zugerüstet würden. Jeder habe etwas einzubringen. Ron Kubsch stellt in seinem Vortrag die Kreuzestheologie Martin Luthers vor und verteidigte deren Kerneinsichten. Zu Luthers Zeiten konnten die Menschen mit Gottes Herrlichkeit und Majestät noch etwas anfangen. Verschlossen blieb vielen, dass in Christus, dem Gekreuzigten, die wahre Theologie und Erkenntnis Gottes liegt. Heute könnten die Menschen weder mit Gottes Herrlichkeit noch mit dem Kreuz etwas anfangen. Wir brauchen deshalb eine umsichtige Verkündigung der Kreuzestheologie, die auf die Fragen der Menschen eingeht. Die Stärke der Kreuzestheologie läge darin, dass sie offenlege, wie verloren wir Menschen sind. „Die Theologie des Kreuzes nimmt die Macht der Sünde so ernst, wie es nötig ist. Nur wenn wir verstehen und verkündigen, dass in uns nichts ist, was uns vor Gott angenehm macht, rufen wir zum Glauben an das Evangelium auf“, sagte Kubsch.

Die Spurgeon-Konferenz hat unter vielen Teilnehmer das Interesse geweckt, in Zukunft noch mehr darüber zu lernen, wie man die Heilige Schrift auslegt und den Menschen nahe bringt. Die Planungen für die nächste Konferenz, die nach dem großen Prediger Charles Haddon Spurgeon benannt ist, haben bereits begonnen.

 

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·         Initiates file downloadFoto 1: Teilnehmer der Spurgeon-Konferenz

·         Initiates file downloadFoto 2: Andrew Page auf der Spurgeon-Konferenz

·         Initiates file downloadFoto 3: Gespräche während der Spurgeon-Konferenz

·         Initiates file downloadFoto 4: Mike Clark auf der Spurgeon-Konferenz

·         Initiates file downloadFoto 5: Andrew Page